Argentinien & Chile
Im Norden von Argentinien besuchte ich die Salinas Grandes. Als ich den ca. 820km² großen Salzsee nach einer tollen Passstraße entdeckte, hatte ich den Eindruck es handelt sich um eine große schneebedeckte Fläche. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es sich nicht um Schnee oder Eis, sondern um Salz handelt und dabei ist die 30cm Salzschicht so hart, dass sie auch befahrbar ist.
Da kam mir die Idee, wie cool es doch wäre genau in der Mitte des Salzsees mein Zelt aufzuschlagen.
An einem kleinen Weg in den Salzsee war zum Glück auch kein Verbotsschild und somit hatte ich auch kein schlechtes Gewissen mit dem Motorrad den Salzsee zu befahren. Wobei das Verbot natürlich schon Sinn macht: Wenn man sich nicht an die Wege des Salzabbaus hält, sondern irgendwo in der Gegend herum fährt, kann die Salzschicht auch unter dem Motorrad nachgeben und man sitzt mitten in der Wüste mit den Rädern im Salz und kommt nicht mehr ohne Hilfe heraus.
Abseits der Wege fand ich eine Stelle, wo noch Überreste vom Salzabbau zu sehen waren. Dort schlug ich mein Zelt auf und genoss dann später in absoluter Stille und Einsamkeit einen wunderschönen Sonnenuntergang und nen sternenklaren Himmel. Nach einer eisigen Nacht, war ich aber auch froh als am nächsten Morgen die ersten warmen Sonnenstrahlen mich weckten.
Sachen gepackt, aufm dem Motorrad verstaut, fertig gemacht, Zündschlüssel gedreht und dann passierte NICHTS.
Mehrmals hab ich versucht, mein Motorrad zu starten, aber der Motor sprang einfach nicht an. Toll! Mitten in der Salzwüste, keine Leute weit und breit und das Ding läuft nicht. Bevor irgendwelche Panik entstehen konnte, entschloss ich mich, einfach noch ne Stunde zu warten, Sonne auf den Motor scheinen lassen, vielleicht hilft das ja.
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[gdlr_quote align=“center“ ]Das tolle daran, ich hatte jetzt viel Zeit und diese nutzte ich und bastelte noch einige Ballonblumen. Unter anderem ist das Bild °2 dabei entstanden. [/gdlr_quote]
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Schieben ist immer eine Alternative in Argentinien
Nach ner Stunde dann der spannende Versuch: Zündschlüssel wieder rein, feste Daumen gedrückt und der Motor machte aber immer noch keinen Zucker. Das anfänglich nur ungute Gefühl, steigerte sich jetzt langsam doch zu einer kleinen Panik: „Wie komm ich aus der Salzwüste wieder raus?“ 10km laufen und dabei die Maschine schieben? Hilfe holen und das Motorrad zurücklassen? Handy? – leider kein Empfang. Warten und hoffen, dass doch vielleicht irgendwer vorbei fährt.
Ich hab mich dann dazu entschlossen die Maschine zum nächsten Weg zu schieben (300m) und dann Hilfe holen. Nach schweißtreibendem Schieben, stellte ich die Maschine dann auf einem kleinen Weg ab, um denn doch noch mal einen letzten Versuch zu starten. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war als nach ein paar mal der Motor ruckelte und dann lief, als ob nichts passiert wäre ☺
Tja und wenn ich heute die Postkarte mit der Blume in der Salzwüste in der Hand hab, denk ich immer an das kleine Abenteuer zurück.