Sri Lanka

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Reisen in Sri Lanka

Dass Luftballone, andere Menschen zum Lachen bringen können, ist sicherlich keine neue Sache. Auf Sri Lanka habe ich die Erfahrung machen dürfen, wie „nützlich“ es sein kann, den Rucksack voller Luftballone zu haben:

Sri Lanka ist ein Land mit vielen Religionen, Bräuchen und vor allem auch Festen. Eines der größten buddhistischen Feste ist das „Esala Perahera“. Das Festival wird zu Ehren Buddhas veranstaltet und findet jährlich in Kandy statt, wo auch einer seiner Zähne aufbewahrt wird.

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[gdlr_quote align=“center“ ]Tagelang ziehen Artisten, Tänzer, Feuerschlucker und vor allem viele prächtig geschmückte Elefanten in einer langen Prozession durch die Stadt.[/gdlr_quote]

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Um diesen pompösen und farbenfrohen Umzug genießen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man mietet sich, lange Zeit im Voraus, einen der begehrten Sitzplätze, die von Hotels aber auch von Privatpersonen, entlang der Straße aufgebaut und dann (völlig überteuert) angeboten werden. Oder aber man versucht möglichst früh einen freien, aber dafür kostenlosen, Sitzplatz entlang der Straße zu bekommen. Wir entschieden uns für die zweite Variante und beschlossen daher so früh wie möglich vor Ort zu sein, um noch einen Platz mit möglichst gutem Blick auf die Straße zu ergattern. Natürlich waren wir nicht die Einzigen mit diesem Gedanken und so kam es, dass wir knappe fünf Stunden vor Beginn der Prozession mit zigtausenden Singhalesen auf wenigen Quadratmetern standen. Wir mussten uns somit mit dem Gedanken anfreunden, die nächsten acht bis zehn Stunden stehend am Straßenrand zu verbringen.

Mit Luftballonen kommunizieren

Um uns die Wartezeit ein wenig zu verkürzen, unternahmen wir den Versuch ein Gespräch mit einigen der umherstehenden Familien zu beginnen. Dieser scheiterte aber aufgrund unserer (sehr mageren) Sprachkenntnisse recht schnell. Als ich dann aber anfing einem kleinen Mädchen, das direkt vor uns stand und uns immer wieder nett anlächelte, einen Luftballonhut zu basteln, war das Eis schnell gebrochen. In kürzester Zeit bildete sich eine regelrechte Menschentraube um uns. Eltern hoben ihre Kinder in die Höhe, damit sie besser sehen konnten; Erwachsene versuchten einen Blick auf uns durch die Beine der umherstehenden Menschen zu erhaschen und plötzlich verging die Zeit wie im Fluge.

Als der große Gong geschlagen wurde, der den Beginn der Prozession einläutete, lud uns der Vater des kleinen Mädchens, dem ich den ersten Hut gebastelt hatte, ein, ihm zu folgen. Und so kam es, dass wir einen tollen Sitzplatz auf einer, am Straßenrand, ausgebreiteten Decke bekamen. Die Familie lud uns sogar noch ein, vom reichhaltigen singhalesischen Picknick zu probieren. Kurze Zeit später bewunderten wir Feuerkünstler, Tänzer, Trommler, Peitschenschläger und glanzvoll geschmückte Elefanten. Und unter dem staunenden Raunen der Menge zog der prachvollste Elefant mit dem heiligen Zahn Buddhas an uns vorbei.